Was sind die Nachteile von Rindenmulch im Garten?
Rindenmulch im Garten kann Nachteile haben wie die Versauerung des Bodens, die Bindung von Stickstoff sowie das Fördern von Schneckenbefall. Besonders in Gemüsebeeten und bei empfindlichen Pflanzenarten kann das zu echten Problemen führen – von Nährstoffmangel bis zu Pflanzenschäden.
Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Versuch, mit Rindenmulch Ordnung ins Beet zu bringen. Sah erst top aus – aber ein paar Wochen später war mein Salat welk, der Boden knochentrocken und überall… Schnecken! 🐌 Damals wusste ich nicht, was ich heute weiß: Nicht jeder Mulch ist für jeden Zweck geeignet. Und Rindenmulch ist zwar beliebt, aber eben nicht immer die beste Wahl.
Wusstest du?
Eine Studie ergab, dass der pH-Wert des Bodens unter Rindenmulch im Schnitt um 0,6 Punkte sinkt – das kann empfindliche Pflanzen wie Lavendel oder Thymian stark beeinträchtigen.
- Warum Rindenmulch den Boden versauern kann
- Wie Nährstoffe durch Mulchen verloren gehen
- Was Schnecken mit organischem Mulch zu tun haben
- Warum Gemüsebeete oft besser ohne auskommen
- Was optisch schön aussieht – aber nicht immer praktisch ist
- Wie du Rindenmulch trotzdem sinnvoll nutzen kannst

Kann Rindenmulch den Boden zu sauer machen?
Ja – und das ist ein echtes Problem für viele Pflanzen
Ich war völlig überrascht, als meine Lavendelsträucher im Beet auf einmal kümmerlich vor sich hinvegetierten. Dabei hatte ich alles „richtig“ gemacht: frisch gemulcht mit feinem Rindenmulch, schön gleichmäßig verteilt. Tja, falsch gedacht. Was ich damals nicht wusste: Rindenmulch – vor allem aus Nadelholz – kann den pH-Wert des Bodens deutlich absenken. Und das mögen viele Pflanzen überhaupt nicht.
Warum passiert das überhaupt?
Rindenmulch besteht meist aus zerkleinerter Nadelbaumrinde, etwa von Fichte oder Kiefer. Diese enthält natürliche Gerbstoffe und Harze, die beim Verrotten Huminsäuren freisetzen. Und die wirken wie ein natürlicher „pH-Senker“. Der Boden unter der Mulchschicht wird also im Lauf der Zeit saurer – das kann in sandigen oder ohnehin sauren Böden ziemlich schnell zum Problem werden.
Welche Pflanzen reagieren empfindlich?
Besonders mediterrane Kräuter wie Lavendel, Rosmarin oder Thymian sind echte Kalkliebhaber – ein saurer Boden ist für sie wie ein Albtraum. Auch viele Gemüsepflanzen wie Kohlrabi, Karotten oder Salat bevorzugen eher neutrale bis leicht alkalische Bedingungen. Wenn du in deinem Garten also solche Pflanzen anbaust, kann Rindenmulch ihnen langfristig das Leben schwer machen.
Was kann man dagegen tun?
- Vor dem Mulchen den Boden testen: Mit einem einfachen pH-Bodentest aus dem Baumarkt weißt du sofort, ob der Boden bereits sauer ist.
- Kalken vor dem Mulchen: Eine gezielte Kalkgabe vor dem Ausbringen von Rindenmulch kann helfen, den pH-Wert stabil zu halten.
- Alternative Mulchmaterialien wählen: Für empfindliche Beete lieber auf Holzfaser, Laub, Stroh oder Miscanthus setzen – die verändern den pH-Wert kaum oder gar nicht.
Wenn du trotzdem Rindenmulch verwenden willst, mische ihn im Verhältnis 1:1 mit Kompost oder Holzhäckseln – so bleibt das Bodenleben stabil und der pH-Wert im Gleichgewicht.
Ich hab’s übrigens später nochmal mit Lavendel versucht – diesmal ohne Rindenmulch, dafür mit einer dünnen Schicht Kalksplitt. Seitdem blüht er wie verrückt. Manchmal ist weniger (Säure) einfach mehr.
Warum entzieht frischer Rindenmulch dem Boden Nährstoffe?
Weil Mikroorganismen sich zuerst selbst bedienen
Ich erinnere mich noch an das erste Jahr, als ich stolz meine Salat– und Spinatpflänzchen gesetzt hatte. Frisch gemulcht mit dekorativem Rindenmulch – sah aus wie aus dem Katalog. Doch statt knackiger Ernte gab’s blasse, kümmerliche Blätter. Damals hab ich das nicht verstanden. Heute weiß ich: Der frische Mulch hat den Pflanzen das Futter geklaut.
Was passiert da im Boden?
Rindenmulch besteht aus grobem, kohlenstoffreichem Material. Beim Zersetzen braucht das Bodenleben – vor allem Pilze und Bakterien – jede Menge Stickstoff, um das Material zu verarbeiten. Und woher nehmen sie ihn? Genau: aus dem Boden. Das nennt sich Stickstofffixierung – und bedeutet in der Praxis, dass Pflanzen wie Salat, Bohnen oder Tomaten vorübergehend leer ausgehen.
Wie lange hält dieser Effekt an?
Meist über mehrere Wochen – in einigen Fällen sogar Monate. Besonders bei frisch ausgebrachtem, unkompostiertem Rindenmulch. Erst wenn sich das Material langsam zersetzt hat, geben die Mikroorganismen wieder Nährstoffe frei. Vorher aber herrscht Mangel – und der zeigt sich schnell durch gelbliche Blätter, schlechtes Wachstum und mickrige Erträge.
Was kannst du dagegen tun?
- Nur abgelagerten oder kompostierten Rindenmulch verwenden: Der hat die erste Zersetzungsphase schon hinter sich und ist weniger „gierig“.
- Stickstoff-Ausgleich einplanen: Bei frischem Rindenmulch kannst du Hornspäne, Kompost oder Hornmehl zusätzlich einarbeiten, um den Verlust abzufangen.
- Gemüsebeete gar nicht mulchen oder nur gezielt: Für Gemüsepflanzen sind Alternativen wie Stroh, Rasenschnitt oder Miscanthus oft die bessere Wahl.
Ich streue bei Rindenmulch inzwischen immer ein bisschen organischen Gemüsedünger vor dem Ausbringen – das puffert den Stickstoffverlust super ab. Vor allem bei Schwachzehrern wie Spinat oder Radieschen zahlt sich das aus.
Kurzum: Wenn du deinen Pflanzen nicht die Suppe versalzen willst, gib dem Mulch ein bisschen Extra-Nahrung mit. Oder setz gleich auf etwas, das sich nicht auf Kosten der Nährstoffe zersetzt.

Warum zieht Rindenmulch Schnecken magisch an?
Weil er ihnen perfekte Bedingungen liefert
Ich dachte, ich bin schlau: schicker Rindenmulch rund ums Beet, ordentlich verteilt, sah ordentlich und gepflegt aus. Doch dann kam der Regen – und mit ihm: Schnecken. Überall. In einer Nacht hatten sie meine zarten Ringelblumen und den halben Kopfsalat vertilgt. Und ich stand da, ratlos mit meiner Bierfalle. Spoiler: Hat nix gebracht.
Was macht Rindenmulch so attraktiv für Schnecken?
Ganz einfach: Feuchtigkeit + Verstecke + organisches Material. Unter der lockeren Mulchschicht ist es schön kühl und feucht – genau das, was Schnecken lieben. Außerdem bietet der Mulch unzählige kleine Hohlräume, in denen sie sich tagsüber verstecken können. Und nachts? Da kommen sie raus und machen sich über deine Pflanzen her. Man könnte fast sagen: Rindenmulch ist das Airbnb der Schneckenwelt.
Besonders kritisch: feuchtes Wetter oder automatische Bewässerung
Wenn der Mulch ständig nass bleibt – sei es durch Regen oder Sprinkler – wird er zur Dauerresidenz. Schnecken brauchen kaum noch wandern, weil sie direkt im Buffet wohnen. Vor allem junge Setzlinge und weiche Blätter stehen dann ganz oben auf der Speisekarte.
Was hilft gegen die schleimige Invasion?
- Nur trockene, grobe Mulchsorten verwenden: Grober Rindenmulch ist für Schnecken schwerer zu überqueren als feine Varianten oder gar Rasenschnitt.
- Mulch nicht zu dick auftragen: Max. 3–5 cm reichen – sonst entsteht eine dauerfeuchte Deckschicht, die ideal für Schnecken ist.
- Mulchzone mit Abstand zu empfindlichen Pflanzen: Halte rund um Salat & Co. eine kleine freie Zone – das reduziert den Direktzugang.
- Regelmäßige Kontrolle & Absammeln: Vor allem morgens oder abends bei feuchtem Wetter lohnt sich der Kontrollgang. Ich mach das inzwischen mit Stirnlampe – ernsthaft.
Schnecken sind schleimig, aber nicht blöd: Frisch gehäckselter Rindenmulch aus Hartrinde ist ihnen oft zu scharfkantig. Wer mutig ist, experimentiert mit Miscanthus-Stroh – das wird gemieden.
Mein Learning: Rindenmulch und Gemüsebeet? Nur mit Vorsicht zu genießen. Ich nutze ihn heute eher bei Gehölzen oder in der Blumenrabatte – da sieht er schön aus und stört keinen Salat.
Ist Rindenmulch wirklich ungeeignet fürs Gemüsebeet?
In den meisten Fällen: Ja, leider schon
Ich sag’s gleich vorweg: Ich hab’s probiert. Einmal – nie wieder. Ich dachte damals, „Wenn’s bei den Rosen gut aussieht, warum nicht auch im Karottenbeet?“ Was ich bekam, war ein düsteres, unproduktives Beet mit hungrigen Pflanzen und noch hungrigeren Schnecken. Die Karotten sind nie was geworden – und die Radieschen waren eher Deko als Ernte. 😅
Was macht Rindenmulch für Gemüse so problematisch?
Es sind gleich mehrere Faktoren: pH-Wert, Stickstoffbindung und Wasserverhalten. Viele Gemüsesorten mögen leicht alkalische bis neutrale Böden – der saure Einfluss von Rindenmulch ist da kontraproduktiv. Gleichzeitig entzieht frischer Mulch dem Boden wichtige Nährstoffe, besonders Stickstoff – und der ist im Wachstum entscheidend. Dazu kommt, dass Rindenmulch bei kleineren Pflanzen zu viel Schatten wirft und die Bodenwärme senkt – besonders bei Frühsaaten ein echtes Problem.
Welche Gemüsearten reagieren besonders empfindlich?
- Wurzelgemüse: Karotten, Rote Rüben, Pastinaken – sie mögen lockeren, nährstoffreichen Boden und reagieren sensibel auf saure oder stickstoffarme Bedingungen.
- Blattsalate: Kopfsalat, Spinat, Mangold – brauchen konstante Feuchtigkeit und gute Belüftung. Beides wird durch dichte Mulchschichten behindert.
- Frühstarter: Radieschen oder Erbsen, die zeitig im Jahr gesät werden, haben unter Mulch oft Startprobleme wegen der niedrigeren Bodentemperatur.
Gibt es Ausnahmen oder Tricks?
In sehr trockenen Sommern kann grob strukturierter, gut abgelagerter Mulch zwischen größeren Pflanzen (z. B. Kürbis, Zucchini) eine Hilfe sein – aber bitte nur sparsam und mit Nährstoffausgleich. Auch eine Mischung aus Kompost und Mulch kann funktionieren, wenn der Boden vorher gut vorbereitet wurde.
- Stroh – hält Feuchtigkeit, verbessert den Boden, wird gut zersetzt
- Rasenschnitt – nährstoffreich, aber nur dünn auftragen
- Miscanthus – langlebig, pH-neutral, gut als Sommer-Mulch
- Laub – im Herbst ideal zur Vorbereitung der Winterruhe
Fazit aus vielen Beeten und ein paar Rückschlägen: Rindenmulch sieht zwar ordentlich aus, hat aber im Gemüsegarten meist nix verloren. Wer’s trotzdem testen will, sollte es erstmal an einer Ecke ausprobieren – nicht gleich das ganze Beet damit zudecken.

Schützt Rindenmulch wirklich vor Unkraut – oder eher nicht?
Nur unter bestimmten Bedingungen – und nicht dauerhaft
Ich weiß noch, wie ich mir damals dachte: „Jetzt wird’s easy – dicke Mulchschicht drauf, Füße hochlegen, kein Unkraut mehr.“ Hat genau drei Wochen funktioniert. Dann spross es munter durch den Mulch – oder noch schlimmer: im Mulch selbst. Ich hab selten so geflucht beim Jäten wie zwischen den Holzstückchen. 😤
Warum Unkraut trotzdem durchkommt
Rindenmulch blockiert Licht – das ist sein Trumpf gegen keimende Unkrautsamen. Aber: Viele Unkräuter wie Giersch, Quecke oder Sauerampfer wachsen unterirdisch mit Rhizomen. Die durchbohren auch 10 cm Mulch mit einem Lächeln. Außerdem: Wenn der Mulch zu locker oder dünn ist (unter 5 cm), kann Licht durchdringen – und schon keimt alles darunter munter los.
Unkraut im Mulch? Ja, das gibt’s
Vor allem, wenn man nicht vorgereinigt hat oder der Mulch selbst schon Samen mitbringt (passiert öfter bei billigen Produkten). Dann hast du plötzlich Klee, Brennnessel oder Vogelmiere – mitten in der Mulchschicht. Und das Jäten ist dann eine echte Strafarbeit, weil du beim Rausziehen ständig Mulch mitschleppst.
Was hilft wirklich gegen Unkraut mit Mulch?
- Sauber vorbereiten: Boden vor dem Mulchen gründlich von Wurzelunkräutern befreien – wirklich gründlich.
- Unkrautvlies darunterlegen: Wer langfristig Ruhe will, legt eine Schicht Unkrautgewebe unter den Mulch – z. B. aus unserer Kategorie Unkrautgewebe & Zubehör.
- Mulchdicke beachten: Mindestens 6–8 cm dick auftragen – und regelmäßig nachlegen, wenn er sich zersetzt.
- Hochwertiges Material wählen: Mulch aus Baumärkten ist oft kontaminiert mit Unkrautsamen – lieber Qualität aus bekannten Quellen verwenden.
Ich verwende Rindenmulch nur in Kombination mit Vlies und Rasenkantstein – so bleibt die Mulchschicht sauber und in Form. Und das Unkraut? Kommt viel seltener durch – versprochen.
Also ja – Rindenmulch kann gegen Unkraut helfen. Aber er ist kein Wundermittel. Wer denkt, er kann sich damit die Gartenarbeit komplett sparen, wird bald eines Besseren belehrt.
Wie verändert Rindenmulch die Optik und den Geruch des Gartens?
Schön anzusehen – aber nicht jedermanns Sache
Ich geb’s zu: Als ich zum ersten Mal Rindenmulch ausgebracht habe, war ich optisch begeistert. Der Kontrast zur grünen Bepflanzung, die ordentlichen Flächen – fast wie aus einem Gartenkatalog. Aber dann kam der Regen. Und mit ihm dieser dumpfe, modrige Waldgeruch, der plötzlich über dem ganzen Beet lag. Ein bisschen wie ein feuchter Hund nach einem Ausflug ins Unterholz. 😅
Visuelle Vorteile – das gepflegte Gartenbild
Keine Frage: Rindenmulch sieht ordentlich aus. Die dunkle, strukturierte Oberfläche gibt Beeten sofort mehr Tiefe, hebt Pflanzen hervor und sorgt für ein einheitliches Erscheinungsbild. Besonders rund um Sträucher, Stauden oder Wege macht das echt was her. Viele Gärtner:innen nutzen ihn bewusst als gestalterisches Element.
Aber: Der Look verändert sich schnell
Leider bleibt es nicht lange so schön. Schon nach ein paar Monaten bleicht die Mulchschicht aus – von sattbraun zu grau-beige. Besonders bei starker Sonne sieht das dann schnell verwittert und ungepflegt aus. Wer das vermeiden will, muss regelmäßig nachlegen oder durchmischen. Und das kostet Zeit (und Nerven).
Geruch – zwischen Waldboden und Moder
Frischer Rindenmulch riecht angenehm harzig – wie ein Waldspaziergang. Aber bei feuchter Witterung oder Staunässe beginnt der Mulch zu gären. Dann entstehen unangenehme Gerüche – irgendwo zwischen Kompost und feuchtem Keller. Besonders bei billigen Produkten mit Rinde aus Nadelhölzern kann das richtig unangenehm werden.
Was hilft gegen Geruchs- und Optikprobleme?
- Nur gut abgelagerten Mulch verwenden: Frischer Mulch hat mehr Harze, Gerbstoffe und Gärpotenzial.
- Gute Drainage im Beet: Wenn Wasser steht, fault der Mulch schneller. Lockere Bodenstruktur hilft.
- Regelmäßig auflockern: Mit der Harke leicht durchziehen, damit Luft an den Boden kommt und Schimmelbildung vermieden wird.
- Optik auffrischen: Mit etwas neuer Mulchauflage oder durchmischtem Material wirkt das Beet wieder wie neu.
Ich kombiniere dunklen Rindenmulch gern mit weißen Kiesrändern oder hellen Pflastersteinen – der Kontrast macht den Unterschied. Und: Lieber punktuell einsetzen als flächendeckend – sonst wirkt’s schnell monoton.
Fazit: Rindenmulch kann optisch ein Highlight sein – aber eben nur, wenn du ihn pflegst. Und wer empfindlich auf Gerüche reagiert, sollte bei feuchtem Wetter oder schattigen Lagen lieber andere Materialien wählen.
Häufige Fragen zu Rindenmulch im Garten
Warum kein Rindenmulch im Garten?
Rindenmulch kann den Boden versauern, Nährstoffe binden und Schnecken anziehen – deshalb ist er nicht für alle Gartenbereiche ideal. Besonders im Gemüsebeet oder bei kalkliebenden Pflanzen kann er mehr schaden als nützen.
Wann ist Rindenmulch sinnvoll?
Besonders sinnvoll ist Rindenmulch in Zierbeeten mit Stauden oder Gehölzen, wo er das Unkraut unterdrückt, die Feuchtigkeit hält und optisch für Ordnung sorgt. Auch auf Gartenwegen oder unter Sträuchern ist er eine gute Wahl.
Welche Nachteile hat Rindenmulch?
Die wichtigsten Nachteile: pH-Wert-Senkung, Stickstoffbindung beim Zersetzen, mögliche Schneckenplage und Pflegeaufwand durch regelmäßiges Nachlegen. Außerdem kann er Gerüche entwickeln und die Bodenwärme senken.
Wie oft muss Rindenmulch erneuert werden?
In der Regel alle 1–2 Jahre. Grober Mulch hält länger, feiner verrottet schneller. Wer Wert auf ein gepflegtes Erscheinungsbild legt, sollte jährlich nachlegen.
Kann man Rindenmulch um Gemüse herum ausbringen?
Theoretisch ja – praktisch nein. Die meisten Gemüsesorten vertragen den sauren pH-Wert und den Stickstoffentzug schlecht. Besser auf Alternativen wie Stroh oder Miscanthus setzen.
Für welche Pflanzen ist Rindenmulch schlecht?
Für kalkliebende und mediterrane Pflanzen wie Lavendel, Rosmarin oder Thymian. Auch viele Gemüsepflanzen wie Salat, Karotten oder Spinat kommen mit den Eigenschaften von Rindenmulch nicht gut zurecht.
Ist Rindenmulch im Frühjahr geeignet?
Bedingt. Zwar schützt er vor späten Frösten, kann aber auch die Bodenerwärmung verzögern – schlecht für frühe Saaten. Für Zierbeete ist Frühjahr ein guter Zeitpunkt zum Aufbringen, bei Gemüse eher nicht.
Was ist der Nachteil des Mulchens?
Mulchen ist nicht immer gleich Mulchen: Der Nachteil liegt oft in der falschen Materialwahl. Organischer Mulch wie Rinde kann Stickstoff entziehen und Fäulnis fördern, wenn er nicht sachgemäß eingesetzt wird.
Was ist besser, Holzhackschnitzel oder Rindenmulch?
Holzhackschnitzel verrotten langsamer und sind pH-neutraler, dafür weniger nährstoffreich. Sie eignen sich gut für Wege und dauerhaft mulchte Bereiche. Rindenmulch ist günstiger und schneller verfügbar, aber aggressiver im Boden.
Ist grober oder feiner Rindenmulch besser?
Grober Rindenmulch hält länger, ist strukturstabiler und neigt weniger zu Fäulnis – dafür bietet er weniger Unkrautschutz. Feiner Mulch wirkt optisch gleichmäßiger, verrottet aber schneller und kann leichter verschlämmen.
Welche Alternativen gibt es zu Rindenmulch?
Gute Alternativen sind Stroh, Rasenschnitt, Laub, Miscanthus oder Holzfaserprodukte. Auch Lavamulch oder Kompost können je nach Einsatzgebiet sinnvoll sein. Entscheidend ist der Standort und die Pflanzenart.
Hilft Rindenmulch gegen Schnecken?
Leider nein – ganz im Gegenteil: Die feuchte, geschützte Umgebung unter dem Mulch bietet Schnecken ideale Bedingungen. Besonders in schattigen Lagen kann das zum echten Problem werden.
Wo sollte man keinen Rindenmulch verwenden?
In Gemüsebeeten, rund um kalkliebende Pflanzen, auf sehr feuchten Böden und in Frühbeeten sollte man auf Rindenmulch verzichten. Auch in stark windigen Lagen kann er schnell verwehen.
Was ist eine günstige Alternative zu Rindenmulch?
Getrockneter Rasenschnitt oder Laub aus dem eigenen Garten sind kostenlose Alternativen. Auch Stroh ist oft preiswert erhältlich und eignet sich gut für Gemüsebeete.
Wann ist der beste Zeitpunkt für Rindenmulch?
Optimal ist das zeitige Frühjahr oder der Spätherbst. Dann schützt der Mulch den Boden vor Temperaturschwankungen und reduziert die Unkrautentwicklung frühzeitig.
Kann Unkraut auf Rindenmulch wachsen?
Ja – vor allem wenn die Schicht zu dünn ist oder Samen mit dem Mulch eingeschleppt wurden. Auch im Mulch selbst können sich Keimlinge bilden, besonders bei günstiger Feuchtigkeit.
Welche Pflanzen wollen keinen Rindenmulch?
Mediterrane Kräuter wie Lavendel und Rosmarin, viele Gemüsearten und kalkliebende Stauden wie Frauenmantel oder Phlox reagieren empfindlich auf Rindenmulch. Sie bevorzugen pH-neutrale Böden.
Was wächst gut im Rindenmulch?
Gehölze, Rhododendren, Hortensien und andere säureliebende Zierpflanzen gedeihen gut mit Rindenmulch. Auch manche Farne und Bodendecker kommen damit gut zurecht.
Wie du Rindenmulch trotzdem sinnvoll einsetzen kannst
Weniger ist oft mehr – und der richtige Platz entscheidet
Rindenmulch ist wie ein gutes Gewürz: In Maßen und am richtigen Ort macht er deine Beete besser – aber wenn du ihn überall draufklatschst, verdirbt er dir das ganze Gericht. Ich hab’s über die Jahre gelernt (manchmal auf die harte Tour): Nicht jedes Beet will Mulch. Nicht jede Pflanze mag’s feucht und sauer. Und nicht alles, was im Baumarkt schön aussieht, passt in meinen Garten.
Mein Rat nach all den Versuchen mit und ohne Rinde:
- Setze Rindenmulch gezielt ein – vor allem unter Sträuchern, Hecken, Stauden und auf Wegen.
- Vermeide ihn in Gemüsebeeten und überall dort, wo pH-Wert oder Nährstoffe eine große Rolle spielen.
- Kombiniere ihn mit Kompost, Hornspänen oder Kalk, wenn du den Effekt ausgleichen willst.
- Und: Hör auf deinen Garten! Der zeigt dir schnell, was funktioniert – und was nicht.
Mach deine eigene Erfahrung – aber mit Plan
Vielleicht willst du’s trotzdem probieren. Nur zu – aber fang klein an. Eine Ecke, ein kleiner Pfad, ein Testbeet. Beobachte, wie deine Pflanzen reagieren. Und wenn du auf Nummer sicher gehen willst, schau dich in unseren Kategorien für Bodendecker, Mulchmaterialien oder Erde & Kompost um – dort findest du Alternativen, die vielleicht besser zu deinem Beet passen.
Erzähl mir gern in den Kommentaren, welche Erfahrungen du mit Rindenmulch gemacht hast – hat er dir geholfen oder eher geschadet? Ich freu mich auf deine Geschichte!
Quellen
- (1) Umweltbundesamt Deutschland (2021) – Boden | Umweltbundesamt. (umweltbundesamt.de)
- (2) Bayerischer Rundfunk / BR24 Wissen (2016) – Bäume und Sträucher: Richtig pflanzen und pflegen. (br.de)
- (3) ÖKO-TEST Verlag GmbH & Co. KG (2012) – 17 Rindenmulche im Test. (oekotest.de)
- (4) BÖL Bundesprogramm Ökologischer Landbau (2003) – Bundesprogramm Ökologischer Landbau. (orgprints.org)
- (4) FAZ Frankfurter Allgemeine Zeitung (2021) – Ist Rindenmulch der ideale Deckmantel? (faz.net)